Umbau Halle 8, UNESCO-Welterbe Zollverein
Leistung: Bauherrenvertretung LP nach HOAI 1-8, 2018-2021, Projektleitung für die Stiftung Zollverein, Essen
Architektur: HWR Architekten, Dortmund
Bauherrschaft: Öffentlich rechtliche Stiftung
Fertigstellung: 2021
Die bereits im Jahre 2009 dach- und fachsanierte ehemalige Hochdruckkompressorenhalle sollte zu einem Ausstellungsgebäude umgebaut werden. Für eine dauerhafte Nutzung war das Gebäude zuvor nicht ausgestattet. Um die naheliegende Nutzung als Ausstellungs- und Veranstaltungshalle zu ermöglichen galt es drei Hauptanforderungen nachzukommen: den o.g. bauphysikalischen Anforderungen an das Raumklima, der technischen Erschließung des Gebäudes, sowie allen rechtlichen Anforderungen an eine Versammlungsstätte (Baurecht / Brandschutz / Barrierefreiheit etc.)
Für die erste Anforderung musste zwingend eine zweite (innere) Fassadenhülle erstellt werden, die den winterlichen Wärmedurchgang reduzierte, die den sommerlichen Wärmeschutz verbesserte, die witterungssicher ist (da die äußere Fassade nicht wasserundurchlässig ist) und die bei der großen Raumhöhe tragfähig und aussteifend ist. Weiter musste im Erdgeschoss eine (teilweise) gedämmte Fundamentplatte eingebracht werden.
Der rechtliche Bereich und die Anforderung an den Betrieb einer Versammlungsstätte führten zur Notwendigkeit von Nebenräumen (Toiletten, technische Räume), zu vielen brandschutztechnischen Maßnahmen (bspw. dem rauchdichten Verschließen der Deckenelemente, Erschließen von Fluchtwegen, BMA etc.). Mit dem Einbau eines Aufzugs, einer barrierefreien Zuwegung und der Angleichung der Bodenniveaus wurden den Anforderungen an die Barrierefreiheit nachgekommen.
Ein großer Aufwand war schlussendlich mit der Erschließung und dem Ausbau aller technischen Medien verbunden. Einerseits die erreichte Kapazitätsgrenze auf dem Gelände im Bereich der Stromanschlüsse (Bau eines Trafos), die Schaffung von Zuleitungen bis zum Gebäude, andererseits der Einbau der Anlagen in den sehr massiven, engen, denkmalgeschützten Bestand, erforderten viel Planung und auf das Gebäude zugeschnittene Sonderlösungen.
Fotos 1-7: © Hans Jürgen Landes